Psychologische Begleitung

Den zahlreichen psychologischen Faktoren bei Morbus Parkinson wird erst in jüngerer Zeit verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt. Zu den häufigsten und schwerwiegendsten Störungen gehört die Depression. Manchmal tritt sie schon vor den motorischen Symptomen auf, häufig aber im Moment der Diagnose, die einen tiefen Einschnitt in das Leben der Betroffenen und auch ihrer Angehörigen darstellt.

Die häufigsten psychischen Faktoren sind:

  • Psychologische Belastung aufgrund körperlicher Symptome (verminderte Gestik und Körpersprache);
  • Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit (Antriebslosigkeit);
  • Verstärkung der Symptome aufgrund von Ängsten;
  • Probleme in der sozialen Interaktion, sowie in Partnerschaft und Familie (weniger gemeinsame Aktivitäten und Sorgen um die Belastung des gesunden Partners); Veränderungen des Verhaltens (sich nicht genügend ausdrücken können) und Einschränkung von Interessen;
  • verminderte Sinnesempfindungen (z. B. des Geruchs) mit gleichzeitig erhöhter Empfindlichkeit gegenüber freudigen, ärgerlichen oder anderen Reaktionen. 

Eine Psychotherapie kann dazu beitragen mit der Krankheit zu leben, und die Einschränkungen abzubauen, die die Krankheit früher oder später der Lebensplanung der Betroffenen und ihrer Familie auferlegt. Sie trägt auch dazu bei, die noch vorhandenen körperlichen und seelischen Möglichkeiten zu aktivieren und besser zu nutzen, sowohl im Alltag wie am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Parkinsonbetroffene sollen sich nicht scheuen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

Eine Psychotherapie besteht vorwiegend aus:

  • Entspannungsübungen: sie führen im körperlichen Bereich zur Entspannung; im psychischen Bereich wird Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden erlebt und die Konzentrationsfähigkeit und die Körperwahrnehmung werden verbessert.
  • Autogenes Training und progressive Muskelentspannung: sind die am häufigsten verwendeten Entspannungstechniken.
  • Atemübungen: sie sind wichtig, weil die Atmung der Parkinsonkranken sehr oberflächlich ist. Diese Übungen führen zu einer verbesserten Körper- bzw. Atemwahrnehmung.
  • Gesprächstherapie: Beratungsgespräche mit dem Psychologen/der Psychologin können Betroffenen und Angehörigen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie trotz der Krankheit ein lebenswertes Leben führen können.